Ein bisschen merkwürdig kommt man sich schon vor, aber das geht vorbei. Das Ende des Papiers ist vorhersehbar und weil ich nicht Wasser predigen aber Wein trinken kann, wollte ich es mal selbst ausprobieren. Also habe ich mich entschlossen die anstehenden Vorlesungen & Übungen mit iPad statt mit Collegeblock zu absolvieren.
Notability als Collegeblockersatz
Nach einiger Recherche und dem teuren Fehlkauf von Noteshelf (kann keine PDF’s importieren), bin ich letztlich auf Notability gestoßen! Dieses nur 79ct. teure App kann so ziemlich alles, was man im Studentenalltag benötigt. Die wichtigste Funktion ist natürlich, dass man mit einem Stift mit schreiben kann:
Das sieht natürlich nicht ganz so schön aus, wie auf einem Blatt Papier, aber 1. ist das ja kein Schönschreibewettbewerb und 2. fördert es die Kombinatorik, wenn man beim Lernen für die Prüfung noch mal ganz genau schauen muss, was da eigentlich steht.
“Da muss noch was dazu”
Wer kennt das Problem nicht: Der Prof erzählt und erzählt und man schreibt mit und füllt das Blatt und dann kommt auf einmal der Satz “Ach, das habe ich ganz vergessen. Schreiben sie hier mal folgendes dazu.” und er nimmt den Schwamm und macht sich Platz an der Tafel. Man sitzt dann vor seinem Collegeblock, welcher schön sauber auf A4 gefüllt ist und ärgert sich, über fehlenden Platz. Kein Problem mit Notability: 1. kann man Teile Ausschneiden und verschieben und 2. kann man klein schreiben. Dazu gibt es die Lupenfunktion:
Skripte und PDFs und Anmerkungen
Der häufigste Fall ist aber, dass der Prof. Folien als PDF raus gibt. Dazu möchte man sich natürlich Anmerkungen machen. Sei es direkt daneben oder bei Übungen die Lösung direkt nach der Aufgabe schreiben. Das ist auch kein Problem, denn Notability kann PDFs (z.B. von Dropbox) importieren und auch leere Seiten im PDF einfügen.
Google immer dabei
Der Haupterweiterungspunkt zum Collegeblock ist allerdings, dass man das Internet samt aller Informationen als Ergänzung immer dabei hat. Durch einen Klick hat man die Google Bildersuche oder Wolfram|Alpha oder auch Wikipedia parat und kann Inhalte von dort direkt in die eigenen Mitschriften integrieren. Somit ist die fehlende Information schon beim schreiben verfügbar und hilft insgesamt ein besseres Verständnis zu erzeugen.
Alles Sicher: Notability synchronisiert mit Dropbox
Zum Abschluss der Vorlesung synchronisiert Notability automatisch alle geänderten PDF’s oder Notizen auf den Dropbox Account (wenn gewünscht), sodass es von dort aus an Kommilitonen oder sonstige Interessenten weiter gegeben werden kann. Das Resultat sieht dann so aus: PDF.
Diktiergerät ist auch dabei
Weil man es des öfteren sieht: Das Diktiergerät kann man auch zu Haus lassen, weil Notability eine Audioaufzeichnung mit dabei hat. Ich nutze diese Funktion nicht, weil es zu zeitintensiv ist, das noch mal zu wiederholen. Daher kann ich dazu nichts sagen.
Nur eines geht noch nicht: Die Prüfung auf dem iPad schreiben. Dazu muss dann wohl doch der Collegeblock mit.
Alles Weitere kann man sich auch beim Test von iFun ansehen:
7 Comments
Ich finde, dass die Folien ganz gut aussehen. Wie bist du mit dem Stift klar gekommen? Es heißt ja immer, dass die Spitzen zu dick sind, um vernünftig schreiben zu können (man sehe das Geschriebene nicht).
Anmerkungen an PDFs schreiben zu konnen, finde ich richtig gut. Geht sicher besser,als wenn man viel Text mitschreiben musss. Sollte auch die Umwelt schonen. Ein nächster Schritt zum schon so oft prophezeiten “papierlosen Büro”?
Hallo Sandro,
ich habe so einen dicken Stift mit Gummignubbel und komme gut damit klar. Ich habe zum Vergleich noch den JotPro, welcher wirklich nur eine “Bleistiftspitze” hat, das ist mir aber zu hart auf dem Glas des iPads. Ich bevorzuge nach wie vor den weichen. Allerdings lässt sich damit nicht grazil schreiben. Schnelle Schwünge, wie man macht, wenn man ‘Hummel’ oder ‘immer’ schreibt, werden vom weichen Material ‘weg gefiltert’, sodass oft nur ein Strich dabei raus kommt.
Das ist mal wirklich genial! Ich bin so frei und verlinke auf euren Beitrag. Gefällt mir sehr, sehr gut! Frohes Fest und guten Rutsch! :D
Als digitales Collegeheft verwende ich seit bald 9 Jahren das gut 11 Jahre alte App Journal unter Windows. Neben Gruppierungen und Skalierungen ob von Zeichnungen oder Handschriften, lassen sich Freiräume unter Einhalt der Schreiblinie fix schaffen.
Journal bietet eine ansatzweise brauchbare handschriftliche Wort bzw. Fragment-Suche die bis heute seines gleichen sucht. Ich empfehle selbst nach 4 Jahren handschriftfeindlichen iPAD User Entwicklung, nach wie vor nur mit WACOM Digitizer ausgestattete Tablet PCs, für eine halbwegs praktische Collegeheft Alternative zu zulegen.
Nicht nur weil der WACOM Stift nie durchs Handauflegen beeinflusst werden kann und Druckstärken übermittelt, sowie albern auf der Rückseite ein Radierer idR. mit führt. Das geniale ist der Schwebeklick, der es mir erlaubt Befehle von Notizen klar zu trennen. Aus dem eigentlich 3 Tasten Maus-Stift habe ich mir eine simulierte 5 Tasten Maus gestickt. So kann eine menülose Bedienung zur vollen Widmung der Notizerfassung erreicht werden. Atom Bretter wie nun endlich ab 2013 lieferbar von ASUS, Lenovo oder Samsung sind also für Studenten sinniger als das Stift-Feindliche iPAD.
Kann man bei der importierten PDF auch leere Seiten einfügen?
Weil es gibt manchmal einfach mehr zu schreiben :)
Ja, kann man.