Wieder eine polemische Überschrift, aber so muss man das wohl machen. Die Süddeutsche titelt “Die Mär vom sauberen Diesel” und weiter:
Eine aktuelle Studie entlarvt neue, angeblich schadstoffarme Dieselmotoren als Dreckschleudern. Sie stoßen mehr Stickoxide aus als erlaubt.
Wie, was? Sie stoßen mehr Stickoxide aus als erlaubt? Was ist denn erlaubt? Das findet man in den Abgasnormen ganz klar definiert. Ein Dieselfahrzeug mit EU6 Norm darf 80mg NOx (Stickoxide) pro Kilometer ausstoßen. Dieser Ausstoß wird mit einem standardisierten Testverfahren für alle Hersteller gleich ermittelt, damit es an verschiedenen Orten mit verschiedenen Prüfständen und von verschiedenen Menschen nachvollziehbar wiederholt werden kann.
Wo liegt also das Problem?
Ein Verbrennungsmotor erzeugt wohlige Wärme und Leistung, mit welcher sich das Fahrzeug antreiben lässt. Nötig ist nur ein wenig Kraftstoff und Luft. Der Motor sorgt, ein mal gestartet, selbstständig dafür, sich immer wieder neu anzutreiben und sogar noch nutzbare Arbeit zu verrichten. Meistens sind die Motoren im 4-Takt-Prinzip ausgeführt, sodass 3 Takte (Ansaugen, Verdichten und Ausstoßen) eigentlich nur lästiges Nebenprodukt sind, der Arbeitstakt aber erzeugt so viel Energie, dass damit alles andere versorgt werden kann. Doch woher kommt die Energie?
Der Elektromotor ist eine höchst effektive Arbeitsmaschine. Sie wandelt elektrische Energie in Bewegungsenergie. Dabei wird ein Wirkungsgrad von ca. 98% erreicht. Das ist ein grandioser Wirkungsgrad. Als Wirkungsgrad wird allgemein definiert, wieviel Prozent der rein gesteckten Leistung für die eigentliche Hauptaufgabe genutzt wird. Ideal wären 100%.
Schaut man sich dieses Sankey Diagramm des Elektromotors, bei seiner Hauptaufgabe im Fahrzeug, der Erzeugung von Bewegungsenergie, an, so scheint der Verbrennungsmotor chancenlos.
Eine Frage der Definition.
Detlef Kresse schreibt einen Leserbrief an die Auto Straßenverkehr (Heft 24, 2010):
[…] Dass ein Touran oder Golf mit 1,2 oder 1,4 Litern Hubraum bis zu acht Liter/100km verbraucht, ist nicht akzeptabel. […]
Es zeigt sich wieder, dass ein grundlegendes Verständnis für die Funktionsweise von Motoren fehlt. Man könnte es sogar noch deutlicher sagen: Es fehlt das grundsätzliche Verständnis von Energie, Arbeit, Leistung!