Der Hybridantrieb ist eine Metapher für Elektromobilität, Naturschutz und Emissionsreduktion geworden. Dabei heißt es nur “von zweierlei Herkunft”. Dass Toyota daraus den Prius als Parallelhybridantriebskonzept mit einem Elektro- und einem Verbrennungsmotor gemacht hat, ist eine von vielen Varianten, aber wirklich nicht die Einzige.
Ich habe vor Kurzem die Möglichkeit gehabt in einem Audi Q5 Hybrid mitzufahren und habe festgestellt: Es geht auch anders als es Toyota macht.
Gestern war es mal wieder soweit: Eine Pressemitteilung eines Automobilherstellers hat die Gedanken eines Journalisten (Jürgen Rees) abschweifen lassen und führte zu einem “schönen” Artikel, welchen man wieder die nächsten 100 Diskussionen vorgelegt bekommt, wenn es um die Zukunft der Energiespeicherung für Elektromobilität geht. Superkondensatoren: Der bessere Energiespeicher fürs Elektroauto hieß die Schlagzeile auf Zeit Online Auto.
Natürlich, sogar die Formel 1 nutzt Supercaps für die Energiespeicherung, also muss das natürlich eine elegante Lösung sein, das Energietransportproblem für die Elektromobilität zu lösen. Man hätte den Artikel ordentlich machen können und dem interessierten Leser ein paar Fakten mitteilen können, oder eben nur ein paar Zitate und Verweise auf schon bestehenden Einsatz dieser Technik aneinanderreihen. Zeit Online hat sich für letzteres entschieden und die Physik mal wieder völlig ignoriert.
Der Hybridantrieb macht alles möglich: So oder so ähnlich muss es sich wohl für Außenstehende darstellen, wenn sie die Artikel lesen, welche dieser Tage so durch die Medien flimmern. Ich möchte einen dieser Artikel aufgreifen und kurz erläutern, auf welchem Niveau das technische Verständnis vieler Journalisten, Multiplikatoren und Stimmungsmacher bezüglich dieser Themen ist.
Diese Meldung kam im täglichen Newsstream vom Portal Elektromobilität, welchen ich mal als Info- und Marketingkanal für die Elektromobilität bezeichnen möchte. Betrieben wird er – ganz klar – von einer PR Firma. Der Artikel bei Spiegel Online ist folgender: Energiegewinnung beim Hinterherrollen.
Dieser Artikel suggeriert, dass dieser Wohnanhänger die “ungenutzte Energie” des drehenden Rades des hinterherrollenden Anhängers einfach in elektrische Energie umwandeln kann und damit dann die Akkumulatoren gespeist werden. Zusätzlich titelt Spiegel Online: Warum ist darauf noch keiner gekommen?
Ja, warum eigentlich nicht? Dieser Frage soll kurz und knapp auf den Grund gegangen werden.
Im Rahmen der Summer School des Fachhochschulverbunds HAWtech wurden Verbrauchsfahrten mit einem Elektrofahrzeug und einem herkömmlichen Verbrennerfahrzeug durchgeführt. Dabei standen sich der HTWingo mit Zebra Akkumulator und ein Smart ForFour gegenüber.
Interessant ist vor allem, welchen Einfluss der Wirkungsgradvorteil und die Rekuperationsfähigkeit des Elektrofahrzeugs auf den Gesamtverbrauch haben. Man kann viel berechnen und abschätzen, aber nur eine richtige Messung bringt Klarheit.